19. Treffen des Arbeitskreises Bergbaufolgen am 04. und 05. Mai 2006 in Morsleben
(Katrin Kleeberg, Freiberg; Jochen Rascher, Freiberg)
In den sechzigen Jahren begann die friedliche Nutzung der Atomkraft in Deutschland. Das Problem der Endlagerung wurde zunächst jedoch unterschätzt. Schließlich übernahm der Bund mit der Atomgesetznovelle 1976 die Einrichtung von Endlagern für radioaktive Abfälle als nationale Aufgabe. Das 19. Treffen des Arbeitskreises Bergbaufolgen am 4. und 5. Mai 2006 informierte zum noch längst nicht abgeschlossenen Fragenkreis der Endlagerung am Beispiel des Salzstockes Morsleben und der Eisenerzgrube Konrad bei Salzgitter.
Der Vortragsteil der Tagung fand mit freundlicher Unterstützung der Deutschen Gesellschaft zum Bau und Betrieb von Endlagern von Abfallstoffen (DBE) mbH in deren Räumen in Morsleben statt. Nach einem Grußwort des Bundesministeriums für Strahlenschutz und Reaktorsicherheit wurde in einzelnen Beiträgen die Geologie, der Betrieb und die Schließung des ehemaligen Endlagers Morsleben und die Ergebnisse des vom Bundesumweltminister berufenen Arbeitskreises Auswahlverfahren Endlagerstandorte (AKEnd) vorgestellt. Ein weiterer Vortragsblock widmete sich der Grube Konrad, beginnend von der Geologie über Informationen zum Verlauf und den Ergebnissen des Planfeststellungsverfahrens als Endlager bis hin zu den dafür notwendigen geologischen Erkundungs- und technischen Ausbaumaßnahmen. Der Abend klang bei angeregten Gesprächen im „Bayrischen Hof“ in Wolfenbüttel aus.
Am nächsten Tag fand in zwei Gruppen eine mehrstündige Befahrung des ersten genehmigten Endlagers, der ehemaligen Eisenerzgrube Konrad bei Salzgitter, statt. Vorgestellt wurde neben der Geologie besonders der geplante technische Ausbau für eine zukünftige Einlagerung schwach radioaktiven Materials. Diese Planung kann umgesetzt werden, wenn im Jahre 2006 das seit 1982 laufende Genehmigungsverfahrens seinen endgültigen Abschluss erfahren sollte.
Informationen zur Bestellung des Tagungsbandes/Exkursionsführers sind auf der Seite der Veröffentlichungen zu finden.